Was hilft gegen Blattläuse?
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Blattläuse sind kleine Insekten von nur wenigen Millimetern Größe. Weil sie sich aus dem Saft von Garten- und Zimmerpflanzen ernähren, gelten sie als Schädlinge. Mithilfe ihres kleinen Stechrüssels saugen die Läuse den Saft aus der Pflanze. Sie lassen als Ausscheidungsprodukt einen Zuckersaft, den sogenannten Honigtau zurück. Der Honigtau lockt Ameisen, die ihre Blattläuse gegen Fressfeinde schützen und somit zu ihrer Vermehrung beitragen.
Honigtau, der nicht von anderen Insekten verspeist werden kann, dient Pilzen als Nährboden und wirkt sich ungünstig auf die pflanzliche Fotosynthese aus. Um Zier- und Nutzpflanzen gesund zu erhalten, sollten sie daher von einem Blattlausbefall geschützt werden.
Blattläuse im Garten bekämpfen
Es gibt zwei Möglichkeiten die ungeliebten Pflanzenschädlinge im Garten zu bekämpfen. Entweder werden Fressfeinde der Blattlaus im Garten ausgebracht, oder die Flora wird so ausgewählt, dass Blattläuse nicht angelockt werden.
- Generell ist der Garten besser vor Blattläusen geschützt, wenn er nicht einseitig, sondern als Mischkultur bepflanzt ist.
- Lavendel oder andere Pflanzen mit ätherischen Ölen, die zwischen die Rosensträucher gesetzt werden, beugen Läusebefall vor.
- Zwischen bedrohte Gemüsesorten kann Bohnenkraut gepflanzt werden.
- Der bekannteste Fressfeind der Blattlaus ist der Marienkäfer. Der Hobbygärtner sollte daher immer für eine ausreichende Anzahl an Glückskäfern im Garten sorgen.
- Auch Florfliegen, Schlupfwespen und Schwebfliegen sollten im Garten eine Nistmöglichkeit finden, denn sie sind ebenfalls als Blattlausjäger bekannt.
Zimmerpflanzen vor Blättläusen schützen
Nur wer weiß, warum die Laus eine Pflanze befällt, kann sie erfolgreich vor dem Insektenschaden schützen. Weil Blattläuse in erster Linie geschwächte Pflanzen befallen, muss darauf geachtet werden, dass die Zimmerpflanzen sich wohlfühlen.
- Das heißt, die Topfpflanze muss zwar regelmäßig gegossen werden, darf aber nicht im Wasserbad stehen.
- Ebenso wichtig, wie das angemessene Gießen ist die richtige Raumtemperatur. Trockene Heizungsluft schädigt und schwächt die Zimmerpflanze ebenso, wie starke Temperaturschwankungen.
- Daher sind Pflanzen, die den Sommer über im Freien verbringen und anschließend ins Haus gestellt werden besonders anfällig und bedürfen genauer Beobachtung. Eventuell fühlen sie sich im kühleren Treppenhaus oder im hellen Eingangsbereich der Wohnung wohler als im Wohnzimmer.
Mittel gegen Blättläuse
Wer bei seinen Pflanzen einen Insektenbefall feststellen muss, sollte so schnell wie möglich gegen die Läuse vorgehen. Blattläuse vermehren sich rasend schnell, sodass es oft nicht bei einer geschädigten Pflanze bleibt. Im Fachhandel werden zahlreiche Produkte angeboten, die versprechen der Läuseplage ein Ende zu setzen.
An schnellsten und am wenigsten arbeitsintensiv ist das Anbringen von Pflastern am Pflanzenstil oder von Stäbchen in der Erde. Diese Präparate geben ein Insektizid ab, das den Schädlingen den Garaus macht. Dabei ist aber zu bedenken, dass Insektizide auch für viele nützliche Insekten, für Haustiere und für den Mensch schädlich sind. Sie sollten nur im äußersten Notfall und nur bei Zierpflanzen eingesetzt werden.
Der Einsatz von Hausmitteln gegen Blattläuse ist oft mit einem höheren Aufwand verbunden, der sich aber aus gesundheitlichen und umweltschutztechnischen Gründen unbedingt lohnt.
Hausmittel gegen Blättläuse
- Ein Hausmittel gegen Blattläuse, das sich bewährt hat ist der Brennnesselsud. Er kann sowohl bei Zimmerpflanzen, wie auch im Garten angewandt werden. Für einen Liter Sud werden 100 Gramm Brennnesseln benötigt. Die frisch gepflückten Pflanzen werden mit kochendem Wasser übergossen. Dann muss der Brennnesselsud zwei Tage gut durchziehen. Anschließend wird er durch ein Sieb gegossen und in eine Sprühflasche umgefüllt. Die befallene Pflanze wird von allen Seiten kräftig damit besprüht. Erst wenn der Sud von der Pflanze tropft, ist die Behandlung beendet. Um auch die Nachkommen der Schädlinge zu vernichten, sollte die Brennnesseldusche im Abstand von zwei Tagen mehrmals wiederholt werden.
- Auch ein selbst hergestelltes Spray aus Schmierseife und Wasser wirkt effizient gegen die Schädlinge. In einen Liter Wasser wird ein Esslöffel Schmierseife gerührt. Wenn sich die Seife aufgelöst hat, muss die Pflanze mit der Lauge kräftig besprüht werden. Dabei sollte den Blatt- und Blütenansätzen besondere Beachtung geschenkt werden, weil sie bevorzugte Aufenthaltsorte der Läuse darstellen.
- Statt der neutralen Seife, eignet sich im Garten als Hausmittel gegen Blattläuse das Essigwasser. Im Verhältnis eins zu zehn wird der Essig mit Wasser gemischt (= 1 L Essig auf 10 L Wasser). Das Essigwasser wird anschließend als blattlausvernichtende Dusche eingesetzt. Für Zimmerpflanzen ist das geruchsintensive Produkt nicht zu empfehlen.
- Last but not least haben Raucher auch die Möglichkeit ihren Aschenbecher zu leeren und aus dem Tabak, der sich in den Zigaretten- oder Zigarrenkippen befindet, ein Insektenvernichtungsmittel herzustellen. Dazu werden die Zigarettenabfälle ausgekocht. Wenn eine braune, übel riechende Brühe entstanden ist, wird sie durch ein Sieb gegossen und abgefüllt. Der Nikotinsud sollte vor seiner Verwendung zwei Tage durchziehen, bis er zu Gären beginnt. Dann kann er mithilfe einer Sprühflasche auf die befallenen Pflanzen aufgebracht werden.