Brot und Salz zum Einzug
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Das Schenken von Brot und Salz ist, wie sich jeder denken kann, symbolhaft gemeint, denn glücklicherweise gibt es in Deutschland niemanden, der Hunger leiden muss und so wenig besitzt, dass er sich über ein Stück trockenen Brotes als Essensgabe bei einem Fest freuen würde. Brot und Salz zu verschenken ist ein Brauch, der übrigens nicht nur in Deutschland weit verbreitet ist.
Früher sollte die Gabe vor Verwünschungen und bösem Zauber schützen, in der Antike wurde der Lohn der Soldaten als salarium bezeichnet und in der Bibel ist vom Brot des Lebens und vom Salz der Erde die Rede. Heute werden Brot und Salz zur Hochzeit verschenkt, beim Einzug in eine neue Wohnung oder in ein Haus, oder es wird einem Neugeborenen in die Windel gelegt.
Woher kommt der Brauch, Brot und Salz zu verschenken?
Eine Antwort muss in früheren Zeiten gesucht werden, als Brot für die Menschen nicht in erster Linie ein kohlehydrathaltiges Lebensmittel war, und Salz nicht als Gewürz, das in Maßen genossen werden soll, bezeichnet wurde.
Salz wurde als etwas Wertvolles gehandelt, weil es in vielen Regionen der Erde schwer zu beschaffen war. Brot, das aus Getreide hergestellt wird, war ein Geschenk des Himmels.
Natürlich wünschte man sich auch in den ärmsten Haushalten, dass genug Brot und Salz vorhanden sein mögen. Das tägliche Brot und das Salz in der Suppe waren Grundnahrungsmittel, die als Geschenk mit Glück- und Segenswünschen verbunden waren.
Wer heute Salz und Brot verschenkt, der wünscht Gemeinschaft, Wohlstand und Sesshaftigkeit.
Bedeutung: Brot und Salz zum Einzug verschenken
Spätestens bei der ersten Einweihungsfeier, bei der Brot und Salz als Gabe zum Einzug überreicht werden, fragt sich jeder: Was bedeutet das? Dass sich die Antwort darauf in der Tradition begründet, leuchtet ein. Was es mit dieser Tradition auf sich hat und vor allem was der Brauch bedeuten soll, das ist nicht für alle offensichtlich.
Geschenkt wird beides mit dem Spruch: Brot und Salz, Gott erhalt’s. Es ist also der gute Wunsch damit verbunden, dass immer genug an Brot und Salz im Hause sein möge. Dies bedeutete früher, dass man nicht verarmte, also Wohlstand besaß und dass es einem an nichts mangelte, man daher sesshaft sein konnte. Diese beiden Glückswünsche werden mit dem Traditionsgeschenk noch heute zum Ausdruck gebracht.
Brot und Salz zur Hochzeit
Wenn die Frage nach dem Einzug geklärt ist, bleibt noch offen, warum das gleiche Geschenk häufig unter den Hochzeitsgaben zu finden ist. Ein Grund ist ebenfalls der Wunsch nach Wohlstand, der dem frischgebackenen Ehepaar zuteilwerden soll.
Ein anderer Wunsch, der mit dem Brauch zusammenhängt, liegt in der Antike begründet. Demeter die Göttin des Ackerbaus und des Getreides war gleichzeitig die Göttin der Fruchtbarkeit. Daher ist mit dem Wunsch nach genügend Getreide beziehungsweise Brot, ebenso der Wunsch nach Fruchtbarkeit verbunden. Seid glücklich und mehret euch!, soll diese Hochzeitsgabe bedeuten.