Sommeranfang – wann beginnt der Sommer?

Der Sommer ist für viele Menschen die schönste Jahreszeit. Er liegt zwischen dem Frühjahr und dem Herbst. Da die zwölf Monate des Jahres in vier Jahreszeiten aufgeteilt sind, fallen auch dem Sommer drei Monate zu. Als Sommermonate werden auf der Nordhalbkugel der Erde der Juni, der Juli und der August bezeichnet. Während im Frühling die Natur aus ihrem Winterschlaf erwacht, steht sie im Sommer in voller Blüte. Wir genießen das Baden am See, das Eisessen am Nachmittag und lange Grillabende mit Freunden. Für besonders Sensible hat nun auch die Frühjahrsmüdigkeit ein Ende. Das Sonnenlicht erwischt uns mit voller Stärke, was nicht nur eine hübsche Bräune mit sich bringt, sondern auch die Ausschüttung von Glückshormonen bewirkt. Sommerzeit ist Urlaubszeit. Das ist natürlich noch ein Grund mehr, um sich auf diese Jahreszeit zu freuen.

Denn, was gibt es Schöneres, als bei herrlichem Sonnenschein im Garten in einer Hängematte zu liegen, den Vögeln beim Singen zuzuhören und die Seele baumeln zu lassen? Menschen und Tiere genießen das helle Sonnenlicht, was sich auch in zahlreichen Sommerfesten äußert. So fallen in vielen Gegenden die Volksfeste in diese Jahreszeit. Als kulturelles, althergebrachtes Fest, darf die Feier zum Sonnwend- oder auch Johannisfeuer nicht vergessen werden. Während in Deutschland dieser Brauch hauptsächlich nur noch in den ländlichen Gegenden hochgehalten und gefeiert wird, ist der Johannistag in Estland und Lettland sogar ein landesweiter Feiertag.

Kalendarischer (=astronomischer) Sommeranfang

Da im Kalender in der Regel der astronomische Sommeranfang vermerkt ist, sind die beiden Begriffe astronomischer und kalendarischer Sommeranfang gleichzusetzen. Leider ist mit dem Anfang der warmen Jahreszeit nicht zwangsläufig schönes Wetter garantiert. Denn der Beginn des Sommers richtet sich, wie an der Bezeichnung astronomisch zu erkennen ist, nach dem Stand der Sonne zur Erde.

Während des Frühjahrs, das mit der Tagundnachtgleiche beginnt, werden die Tage immer länger (siehe dazu auch die Seite: Frühlingsanfang). Der längste Tag im Jahr, also der Tag, an dem es am längsten hell ist und die Dunkelheit der Nacht am kürzesten ist, ist gleichzeitig der Sommeranfang. Er wird auch als Sommersonnenwende bezeichnet. Im Laufe des Sommers werden nun die Tage wieder kürzer, bis zur zweiten Tagundnachtgleiche im Jahr, der Sommer endet und der Herbstanfang eingeläutet wird.

Das ist allerdings nicht in allen Kulturkreisen so. In der ostasiatischen Kultur, die sich weitgehend nach dem chinesischen Kalender richtet, startet der Sommer schon Anfang Mai. Er beginnt mit dem Tag, an dem die Sonne im 45-Grad-Winkel vor dem Punkt der Sommersonnenwende steht. Das Ende des Sommers ist dann, wenn sich die Sonne 45 Grad hinter dem Punkt der Sommersonnenwende befindet. Durch diese Festlegung liegt der Sommer genau in der Zeit, in der die Sonne die stärkste Strahlung auf die entsprechende Erdhalbkugel abgibt, da der Sonnenstand am höchsten ist.

Es wird unterschieden zwischen dem Nordsommer und dem Südsommer. Der Nordsommer ist die warme Jahreszeit auf der Nordhalbkugel. Als Südsommer wird der Sommer auf der Südhalbkugel der Erde bezeichnet. Der Südsommer fällt auf die Monate Dezember, Januar und Februar. Er beginnt genau dann, wenn auf der Nordhalbkugel der Winter anfängt.

Wie auch der Frühlingsanfang nicht immer auf den gleichen Kalendertag fällt, variiert der Tag des Sommerbeginns ebenfalls. Der Nordsommer startet zwischen dem 20. und dem 22. Juni, der Südsommer entweder am 21. oder am 22. Dezember.

Sommeranfang

Meterologischer Sommeranfang

Die Meteorologie ist eine empirische Wissenschaft. Das bedeutet, dass sie sich in erster Linie auf Datensammlungen und Datenvergleiche und natürlich die dazu gehörigen Auswertungen und Bewertungen stützt. Die bekanntesten Bereiche der Meteorologie sind die Wettervorhersage und die Klimatologie. Neben dem Wetter und dem Klima werden im Zuge der Meteorologie aber auch alle anderen physikalischen und chemischen Vorgänge in der Atmosphäre beobachtet und erforscht.

Abläufe lassen sich nur dann korrekt bewerten, wenn sie unter den gleichen Bedingungen gemessen werden. Da der Beginn des Sommers beziehungsweise aller Jahreszeiten aus astronomischer Sicht aber nicht immer auf den gleichen Zeitpunkt fällt, lässt sich mit dem astronomischen Jahreszeiten-Beginn in der Meteorologie nicht arbeiten. Damit die Jahreszeiten in periodisch wiederkehrenden Zeiträumen betrachtet und verglichen werden können, wurde von der WMO (= die Weltorganisation für Meteorologie) der meteorologische Sommeranfang auf den ersten Juni festgelegt.

Meteorologisch gesehen dauert also der Nordsommer genau vom 1. Juni bis zum 31. August. Auf der Südhalbkugel der Erde beginnt der Sommer am 1. Dezember und endet mit dem 28. oder, während eines Schaltjahres, mit dem 29. Februar. Da es sich stets um volle Monate von Anfang bis Ende handelt, lassen sich optimale Vergleiche anstellen und es können Monatsmittelwerte festgelegt werden. Auch die Komparation unter den einzelnen Jahreszeiten ist möglich. Auch wenn zu Beginn des Monats Juni der meteorologische Sommeranfang in den Medien groß verkündet wird, betrifft dieser Zeitpunkt den Durchschnittsbürger nicht.

Phänologischer Sommeranfang

In der Phänologie werden periodisch wiederkehrende Erscheinungen in der Natur betrachtet und kalendarisch festgehalten. Der Sommer als eine regelmäßig wiederkehrende Jahreszeit fällt also im Bezug auf die Vorgänge in der Natur ebenfalls in das Interessengebiet der Phänologie. Als natürliche Entwicklungsgegebenheiten sind der Werdegang von Pflanzen und das Verhalten der Tiere gleichermaßen interessant.

Damit die Beobachtungen der Natur im phänologischen Kalender festgehalten werden können und sich anschließend Vergleiche und Auswertungen anstellen lassen, müssen stets die gleichen Pflanzen- und Tierarten observiert werden. Es handelt sich um sogenannte Zeigerpflanzen. Hierzu gehören im Sommer verschiedene Gräsersorten, die Sommerlinde, die Johannisbeeren und auch der Frühapfel und die Frühzwetschge. Aber auch die Tiere werden mit ihrem Verhalten nicht außer Acht gelassen.

Selbstverständlich richten sich Pflanzen und Tiere weder nach einem im Kalender festgelegten Datum, noch nach dem genauen Stand der Sonne. Für die Natur spielt immer auch das Wetter eine wichtige Rolle. Das unterscheidet sich nicht nur zwischen kontinentalen und den maritimen Klimazonen. Auch die jeweilige Höhenlage und Großwetterwetterlagen üben einen nicht unerheblichen Einfluss aus. Daher beginnt der phänologische Sommer nicht überall auf der Nord- oder der Südhalbkugel zum gleichen Zeitpunkt, sondern er wandert über die Erde. Während im südlichen Spanien bestimmte Zeigerpflanzen schon blühen, lassen sie im nördlichen Dänemark noch lange auf sich warten.

Die Phänologie selbst spricht übrigens nicht allgemein vom phänologischen Sommeranfang, sondern unterteilt die wärmste Saison in drei eigene Jahreszeiten: den Frühsommer, den Hochsommer und den Spätsommer. Ebenso, wie auch der Hundertjährige Kalender ist der phänologische Sommeranfang beziehungsweise Sommer vor allem für die Landwirte von großer Bedeutung.

  • Frühsommer: Der Frühsommer beginnt, wenn die Gräser, der Schwarze Holunder und der Weißdorn blühen. Auch der Winterroggen steht im Frühsommer bereits in Blüte, während bei anderen Getreidesorten erst die ersten Ähren sprießen. Der Bauer beginnt im Frühsommer mit der ersten Heuernte und beim Allergiker stellt sich der Heuschnupfen ein.
  • Hochsommer: Im Hochsommer reifen die Johannisbeeren und Sommer-Linde und Kartoffel stehen in der Blüte. Der Landwirt kann mit der Getreideernte beginnen. Sie nimmt im Hochsommer ihren Anfang mit der Wintergerste und endet mit dem Schneiden von Winterrogen und Hafer.
  • Spätsommer: Wenn Frühapfel, Frühzwetschge und Vogelbeere reifen, hat der Spätsommer begonnen. Nun beginnen, Erika und Herbst-Anemone zu blühen und der Bauer fährt die zweite Heu-Ernte ein. Die Getreideernte hat er im Spätsommer bereits abgeschlossen.

Sommeranfang 2024 bis 2030

Da ein Jahr nicht exakt 365 Tage lang ist, sondern 365 Tage, 5 Stunden und aufgerundete 49 Minuten, findet der astronomische Sommerbeginn nicht jedes Jahr um die gleiche Uhrzeit statt. Er verschiebt sich immer um ein paar Stunden, was auch zur Folge hat, dass er manchmal auf den 20., manchmal auf den 21. und manchmal auf den 22. Juni fällt. Durch das alle vier Jahre stattfindende Schaltjahr, bei dem im Februar ein Tag eingefügt wird, gleicht der julianische Kalender diese Ungenauigkeit wieder aus. Das lässt sich in den beiden nachfolgenden Tabellen wunderbar ablesen.

Sommeranfang Nordhalbkugel:

  • 2024: 20. Juni, 22:51 Uhr
  • 2025: 21. Juni, 04:42 Uhr
  • 2026: 21. Juni, 10:24 Uhr
  • 2027: 21. Juni, 16:11 Uhr
  • 2028: 20. Juni, 22:01 Uhr
  • 2029: 21. Juni, 03:47 Uhr
  • 2030: 21. Juni, 09:31 Uhr

Sommeranfang Südhalbkugel:

  1. 2024: 21. Dezember, 10:20 Uhr
  2. 2025: 21. Dezember, 16:03 Uhr
  3. 2026: 21. Dezember, 21:50 Uhr
  4. 2027: 21. Dezember, 03:42 Uhr
  5. 2028: 21. Dezember, 09:19 Uhr
  6. 2029: 21. Dezember, 15:13 Uhr
  7. 2030: 21. Dezember, 21:09 Uhr

Auch wenn auf der Südhalbkugel der Erde nicht mit der mitteleuropäischen Zeit gerechnet wird, beziehen sich die Werte für den Beginn des Südsommers auf die MEZ (= Mitteleuropäische Zeit). Im Norden der Erde gilt während des Sommers in vielen Ländern die Sommerzeit. Daher beziehen sich die Werte für den Nordsommer auf die MESZ (= Mitteleuropäische Sommerzeit).

Vergleichen Sie die Sommeranfänge der Jahre 2022 bis 2028 des Nordsommers und des Südsommers mit den Werten für den Nordwinterbeginn und den Südwinterbeginn, die Sie übrigens auf der Seite Winteranfang finden können, werden Sie zahlreiche Übereinstimmungen feststellen. Denn, genau an dem Zeitpunkt, zu dem bei uns, auf der Nordhalbkugel der Erde der Sommer anfängt, beginnt auf der Südhalbkugel der Winter und umgekehrt.