Frühlingsanfang – wann beginnt der Frühling?
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Der Frühling ist eine der vier Jahreszeiten. Er liegt zwischen dem Winter und dem Sommer. Das heißt, er beginnt stets am Winterende. Er dauert circa drei Monate und endet mit dem Sommeranfang. Auf der Nordhalbkugel der Erde, auf der sich auch Deutschland befindet, gelten März, April und Mai als die Frühlingsmonate. Während dieser Zeit erwacht die Natur. Die Pflanzen bekommen erste Knospen. Die Zugvögel kehren zurück und erfreuen uns mit ihrem Gesang und auch viele Menschen werden von Frühlingsgefühlen gepackt.
Weil das Sonnenlicht den Hormonhaushalt positiv beeinflusst, verschwindet die Winterdepression unter der viele Menschen leiden. Wir unternehmen viel, gehen in die Natur und sind körperlich aktiv. Dadurch schüttet der Körper Glückshormone aus, die uns froh und zufrieden machen. Das Frühjahr ist also eine Jahreszeit, die von den meisten sehnsüchtig erwartet wird. Daher gibt es in zahlreichen Kulturen Frühlingsfeste. So feiern die Perser und die Kurden Nouruz, ein Frühlingsfest, das auf den Frühlingsanfang fällt. Dita de Verës ist der Name eines albanischen Frühlingsfestes, das jährlich am 14. März begangen wird. Und auch das christliche Osterfest enthält verschiedene Sitten, die das Erwachen der Natur und die Fruchtbarkeit symbolisieren.
Kalendarischer (=astronomischer) Frühlingsanfang
Wenn im Kalender der Frühlingsanfang vermerkt ist, heißt das leider nicht immer, dass wir uns über schönes Wetter und Sonnenschein freuen dürfen. Wann der Lenz beginnt, hängt nämlich nicht vom Wetter ab. Der Frühjahrsanfang, den wir aus dem Kalender ablesen können, wird auch als kalendarischer Frühlingsanfang bezeichnet. Er ist gleichzusetzen mit dem astronomischen Frühlingsanfang, denn er richtet sich nach dem Stand der Erde zur Sonne.
Da die Rotationsachse der Erde (= die Achse, um die sich die Erde um sich selber dreht) im Verhältnis zur Sonne nicht gerade, sondern schräg verläuft, sind unsere Tage und Nächte unterschiedlich lang. Während im Frühjahr die Tage länger und die Nächte kürzer sind, ist es im Herbst umgekehrt. Als astronomischer Frühlingsanfang wird genau der Tag bezeichnet, an dem es genauso lange hell ist, wie es in der Nacht dunkel ist. Das ist zweimal im Jahr der Fall. Der erste Tag der Tagundnachtgleiche heißt auch Primär-Äquinoktium.
Diese Bezeichnung bedeutet, dass die Sonne zum ersten Mal im Jahr den Äquator überquert und von der Südhalbkugel Richtung Norden wandert. Wenn auf der Nordhalbkugel der Erde das Frühjahr beginnt, endet daher im Süden der Sommer und es ist Herbstanfang. Da die Erde nicht genau 365 Tage benötigt, bis sie sich einmal um die Sonne gedreht hat, fällt dieser Tag nicht immer auf genau das selbe Datum.
Frühlingsanfang im nördlichen Teil der Erde liegt jedoch stets zwischen dem 19. und dem 21. März.
Meterologischer Frühlingsanfang
Die Meteorologie als Wissenschaft beschäftigt sich nicht nur mit dem Wetter. Sie erforscht und lehrt die physikalischen und chemischen Vorgänge in der Atmosphäre. Um aus Vorgängen Schlüsse ziehen zu können, müssen genaue Beobachtungen stattfinden und Statistiken erstellt werden. Die Meteorologie gehört zu den empirischen Wissenschaften. Das bedeutet, dass sie sich aus einer Ansammlung, dem Vergleich und der Bewertung großer Datenmengen erklärt.
Um einen korrekten Vergleich erstellen zu können, müssen die Fakten immer unter den gleichen Bedingungen gesammelt werden. Das fällt bei Informationen, die sich auf die Jahreszeiten beziehen natürlich schwer. Damit ein Ausgangspunkt geschaffen werden konnte, mit dem sich in der Wissenschaft rechnen und vergleichen lässt, hat die Weltorganisation für Meteorologie (=WMO) den meteorologischen Frühjahrsbeginn auf den ersten März festgelegt.
Aus meteorologischer Sicht dauert der Frühling also immer genau vom 1. März bis zum 31. Mai eines Jahres. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um ein Schaltjahr handelt oder nicht. Nur durch diese Festlegung lassen sich aussagekräftige Monatsmittelwerte erstellen und Klimavergleiche anfertigen. Für den Ottonormalverbraucher, der sich im Frühjahr einfach nur auf schönes Wetter und die ersten Sonnenstrahlen freut, hat der meteorologische Frühlingsanfang keine Bedeutung.
Phänologischer Frühlingsanfang
Die Phänologie beschäftigt sich mit Erscheinungen der Natur, die periodisch wiederkehren. Da das Frühjahr eine bestimmte Periode des Jahres darstellt, fallen auch Entwicklungen, die sich jeden Frühling wiederholen in das Interessengebiet der Phänologie. Dazu gehören beispielsweise die Entwicklung der Pflanzen, aber auch das Verhalten der Tiere.
Um Ergebnisse in einem Kalender, dem sogenannten phänologischen Kalender festhalten zu können, werden stets die gleichen Pflanzen und Tiere beobachtet. Dabei geht es beispielsweise um das Blühen bestimmter Pflanzenarten, das Austreiben der Blätter, das Früchte-Tragen und den Verlust des Laubes. Bei den Tieren orientiert sich die Phänologie am ersten Bienenflug, am ersten Kuckucksruf, am Vogelzug und am Balzverhalten bestimmter Tierarten.
Da das Klima, das die Entwicklung der Pflanzen und das daraus resultierende Verhalten der Tiere jedoch in unterschiedlichen Höhenlagen und voneinander abweichenden Klimazonen ebenso verschieden ist, wie in den differenten Breitengraten, lassen sich die phänologischen Jahreszeiten nicht auf ein genaues Datum festlegen. Im Gegenteil, der Frühling wandert sozusagen durchs Land, und zwar von Süden nach Norden.
In der Phänologie, die ebenso, wie der Hundertjährige Kalender besonders für die Landwirte große Bedeutung hat, wird das Frühjahr unterteilt in Vorfrühling, Erstfrühling und Vollfrühling.
- Vorfrühling: Der Vorfrühlingsanfang ist in der Regel Ende Februar oder Anfang März. Typische Zeigerpflanzen sind die Haselnuss, das Schneeglöckchen oder die Salweide. Wenn sie ihre ersten Blüten sprießen lassen, beginnt der Vorfrühling. Sobald die Feuchtigkeit des Winters aus dem Ackerboden verschwunden ist, kann der Bauer mit der Aussaat beginnen. Das Ende der Aussaat des Sommergetreides läutet das Ende des Vorfrühlings ein.
- Erstfrühling: Der Beginn des Erstfrühlings lässt sich im Garten erkennen, wenn die Johannisbeeren und die Stachelbeeren ihre Blätter entfalten und bei Rosskastanie und Birke die Blätter treiben. Die Landwirte können jetzt mit der Zuckerrübensaat beginnen und die Kartoffeln setzen.
- Vollfrühling: Der Vollfrühling beginnt, wenn der Flieder blüht. Im Süden Portugals ist das in der Regel Ende Februar, in Finnland jedoch erst Ende Mai. Im Vollfrühling bildet das Wintergetreide aus dem Vorjahr Blütenstände aus.
Frühlingsanfang 2025 bis 2031
Wie sich aus den folgenden Tabellen gut erkennen lässt, verschiebt sich der Frühlingsanfang jedes Jahr um ein paar Stunden. Das liegt daran, dass von einem Frühlingsanfang zum nächsten nicht genau 365 Tage vergehen, sondern 365 Tage, 5 Stunden und 49 Minuten. Durch die Schaltjahre, in denen der Februar 29 Tage hat, wird diese Ungenauigkeit wieder ungefähr ausgeglichen. In den folgenden Tabellen lässt sich das wunderbar erkennen.
Frühlingsanfang Nordhalbkugel:
- 2025: 20. März, 10:01 Uhr
- 2026: 20. März, 15:45 Uhr
- 2027: 20. März, 21:24 Uhr
- 2028: 20. März, 03:16 Uhr
- 2029: 20. März, 09:01 Uhr
- 2030: 20. März, 14:51 Uhr
- 2031: 20. März, 20:40 Uhr
Frühlingsanfang Südhalbkugel:
- 2025: 22. September, 20:19 Uhr
- 2026: 23. September, 02:05 Uhr
- 2027: 23. September, 08:01 Uhr
- 2028: 22. September, 13:45 Uhr
- 2029: 22. September, 19:37 Uhr
- 2030: 23. September, 01:26 Uhr
- 2031: 23. September, 07:14 Uhr
Die Werte beziehen sich im März auf mitteleuropäische Zeit (=MEZ) im September wird die mitteleuropäische Sommerzeit (=MESZ) angegeben, die allerdings auf der Südhalbkugel der Erde nicht herrscht. Wenn Sie nun diese Seite zum Frühlingsanfang mit der Seite zum Herbstanfang vergleichen, werden Sie feststellen, dass bei uns, auf der Nordhalbkugel der Erde das Frühjahr stets zur selben Zeit beginnt, wie auf der Südhalbkugel der Erde der Herbst. Umgekehrt ist auf der Nordhalbkugel Herbstbeginn, wenn im Süden das Frühjahr anfängt.